Auch „Bobbys“ machten mit

Auch „Bobbys“ machten mit
IVV-Wandertage der Volkssportfreunde lockten 4000 Wanderer aus 19 Ländern nach Fulda
Fulda (ß) Detektiv Sherlock Holmes und sein Spurensucher Dr. Watson wären zufrieden gewesen: die IVV-Wandertage in der Rhön waren durch eine mitwandernde Abteilung von 15 britischen Polizisten in Uniform (Bobbys) gut abgesichert. 4000 Wanderer aus 19 Ländern bevölkerten am Wochenende Fulda.
Die Black-Horse-Halle und die Wilmington-Halle des ehemaligen US-Kasernengeländes glichen einem Heerlager. 19 Sprachen von „Europa-Wanderern“, aber auch von Japanern und anderen internationalen Wanderfreunden schwirrten in den Sporthallen bei der Teilnehmerehrung durch Wolfgang Wagner durcheinander. Der „größte zivil-militärische Marsch auf deutschem Boden“ war gekennzeichnet durch internationale Flaggen an den Wänden und Wimpel auf den Tischen. Neben den britischen Polizisten in ihren blauen Uniformen und Kugelhelmen der „Bobbys“ lenkten Bundeswehr- und andere Nato-Uniformen die Blicke der Wanderfreunde auf sich. 450 Holländer kamen mit Bussen nach Fulda, um zu wandern. Manche Wandergruppen hatten mit Kontinentzielen bedruckte T-Shirts, rote Windjacken und Mützen mit Mini-Holzschuhen als Kennzeichen und präsentierten sich stolz als „European Walkers“ (Europa-Wanderer). Belgier, Schweden, Italiener und eifrig fotografierende Japaner feierten in den Turnhallen Wiedersehen in der Rhön. Soldaten verschiedener Nationen nutzten die IVV-Wandertage und der „International Marching League“ als sportlichen Leistungsnachweis für das Militär. Manche Länder erkennen das schon an. Deutsche Wanderer fordern das auch von der Bundeswehr, wie Wolfgang Wagner von den Wanderfreunden 1986 e.V. Fulda der FZ berichtete. Viele Urkunden und Plaketten, die beim ausländischen Militär bereits wie Orden getragen werden dürfen, wurden bei der Abschlußversammlung verliehen. Der Präsident der Internationalen Wanderbewegung INC Luc Henau (Belgien) und Vizepräsident E. O. Peddersen aus Viborg in Dänemark bescheinigten Organisationsleiter Wagner und den Volkssportfreunden Fulda gute Vorbereitungen und „Atmosphäre“ und hoffen, die Wanderer bald in anderen Ländern wieder zu treffen, zunächst einmal in Korea. Die Ehrungen wurden musikalisch umrahmt von der Band „Die alten Mittelröder“. Fuldas Ex-Oberbürgermeister Dr. Wolfgang Hamberger, zehn Jahre Schirmherr der Wanderbewegung, hatte schon am Freitag die großen Scharen der Wanderfreunde begrüßt. Die 140 Mitglieder der Volkssportfreunde Fulda wandern mehrmals im Jahr im In- und Ausland nach dem Motto „In Frieden und Freundschaft wandern“. Das Treffen in Fulda stellte sie vor große Anforderungen. 100 Helfer aus ganz Deutschland waren bei der Wanderveranstaltung in Fulda eingesetzt. Sieben Kontroll- und Versorgungsstützpunkte waren mit besonderer Unterstützung des Sponsors „Förstina“ eingerichtet worden. Eine komplette deutsche Sanitätseinheit von 30 Mann wanderte mit den Gruppen mit, die teilweise acht bis neun Stunden in der Rhön unterwegs waren. Die diesjährige „Volkswanderung“, deren Erlös für die Christine-Herzog-Stiftung für Mukovisziose-Kranke bestimmt ist, war von den Volkssportfreunden Fulda in ihre Großveranstaltung miteinbezogen worden. Über 1000 Wanderer übernachteten mit Luftmatratze und Schlafsack in Massenquartieren in Bürgerhäusern der Rhön, andere Wanderer waren in Fuldaer Hotels und Gaststätten untergebracht. Quelle: Fuldaer Zeitung